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Grünheide
(Mark)
Die
erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 17. November 156
unter
der Bezeichnung “Grüne Heyde”.
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Das
Grünheider Wald- und Seengebiet war bereits in der jüngeren
Steinzeit besiedelt. Darüber berichtet die Ausgrabung eines im
Jahre 1927 entdeckten Rastplatzes auf der Lindwallinsel.
Bei Schachtarbeiten in der Mielenzstrasse wurde 1936
ein sehr schön bearbeitetes Walzenbeil gefunden.
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Die Besiedlung war jedoch außerordentlich spärlich. Das änderte
sich, als etwa 1000 v.u.Z
aus dem Donauraum ein Volkreiches und handwerklich sehr geschicktes Volk
in unser
Heimatgebiet eindrang, die Illyrer.
Auf dem Grundstück der jetzigen Drogerie Gersdorf in Fangschleuse wurde
ein Gräberfeld
ausgegraben und am Peetzsee in Alt-Buchhorst fand man die Überreste einer
Illyrischen
Töpferwerkstatt. Sie bestand aus 8 bienenkorbähnlichen Brennöfen.
Um 5000 v.u.Z wurden die Illyrer von den Germanen verdrängt. Funde aus
der Germanenzeit
sind bisher nicht bekannt. Doch wurde in dem nahen Sieverslake ein großes
burgundisches
Gräberfeld mit 150 Grabstellen entdeckt.
Während der Völkerwanderung um 375 u.Z verließen auch die burgundischen
Bewohner den
größten Teil des Spreegebiets.In das nun dünn besiedelte Gebiet drangen
im 6.Jahrhundert
westslawische Stämme ein. Eine ihrer Siedlungen befanden sich auf der
Halbinsel am Möllensee.
An die slawische Besiedlung erinnern heute noch vieler Orts- und Flurnamen
wie Löcknitz,
Dämeritzsee und Baberowsee.
Im Zuge der feudalen deutschen Ostexpansion wurde zu Beginn des
13.Jahrhunderts auch das
Gebiet des Barnim, zu dem Grünheide gehörte, von den Askanierfürsten
militärisch unterworfen.
Zur Besiedlung des Landes holten sie Zahlreiche deutsche Bauern,
Handwerker und Kaufleute
ins Land.
Städte und Dörfer entstanden. In der nächsten Umgebung waren es
Hartmannsdorf, Spreenhagen
Rüdersdorf und Fürstenwalde. Die „Grüne Heide“ mit ihrem
unfruchtbarem Sandboden
Sümpfen und dichten Wäldern blieb unbewohnt.
Im Jahre 1247 übertrugen die Markgrafen Johann I. und Otto III. den südöstlichen
Zipfel
des Barnims dem Zisterzienserkloster Zinna bei Jüterbog. Zur Verwaltung
des Klosterlandes
errichteten die Zisterzienser im benachbarten Kagel ein kleines
Feldkloster. Nach der Einführung
der Reformation im Jahre 1539 durch die Hohenzollernfürsten Joachim II.
wurde das ganze Kloster
gut eingezogen.
Die wildreiche „Grüne Heide“ wurde einem Kurfürstlichen Heidereuter
unterstellt und der
jagdfreudige Kurfürst ließ sich wahrscheinlich schon 1543 auf der
Lindwallinsel ein kleines Jagdhaus
errichten. Nur wenige weitere Wohnstätten gab es außerdem. Im Rüdersdorfer
Kirchenbuch
wird lediglich ein Andreas Krüger genannt, der 1580 und 1583 seine beiden
Mädel taufen ließ
Vollends Menschenleer wurde die Heide im 30.Jährigen Krieg. Ihm fiel auch
das Kurfürstliche
Jagdhaus zum Opfer.
Erst im Jahre 1662 wurde das urwaldähnliche Gebiet wieder besiedelt.
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Kurfürst
Friedrich Wilhelm 1.
1640 - 1688
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Der Kurfürst
Friedrich Wilhelm I. verlieh seinem
Bauschreiber Johann Schlundt und dem Leibschneider
seiner Gemahlin, Johann Berends, das recht am „Kleinen Wall“
an der Löcknitz eine Schneidemühle anzulegen.
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Weitere 40 Jahre später errichtete Teerschweler Joachim Fielitz auf
dem Gelände des
jetzigen Feierabendheims in der Walther Rathenau Strasse in Grünheide
einen Teerofen.
Etwa zur gleichen Zeit baute sich am „Faulen Forth“ alte
Bezeichnung des Wasserlaufes
zwischen Löcknitz und Werlsee der Schleusenwärter und Holzfäller
Martin Große ein Haus.
Dort entstand auch ein Nadelwehr. Es hatte die Aufgabe das Wasser in den
Seen aufzustauen,
um dan durch öffnen des Wehres den Transport von Baumstämmen zur Löcknitz
und dann
schließlich zur Spree zu ermöglichen. Die eigentliche Besiedelung
erfolgte jedoch erst zur Zeit
des Preußenkönigs Friedrich II., der von 1740-1786 regierte. Er siedelte
ausgediente Soldaten
und Bauernsöhne als Kolonialistensiedlungen 1749 Grünheide, 1750/51
Alt-Buchhorst und etwa
in der selben Zeit Bergluch, Fangschleuse und Gottesbrück.
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Brücke
über die Mielenz
an der ehemaligen Fangschleuse
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Auf dem kargen Heideboden führten die Kolonisten als Holzschläger und
Büdner Besitzer
von kleinen Landparzellen und Wohnkaten ein recht ärmliches Leben.
Dennoch stiegen die
Einwohnerzahlen allmählich an und erreichten folgende Größen:
1801 205 Einwohner
1816 303 Einwohner
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Ein neuer Abschnitt begann mit der Durchsetzung der kapitalistischen
Gesellschaftsordnung.
Die Eröffnung der Eisenbahnlinie von Berlin nach Frankfurt/Oder im Jahre
1842 beseitigte
nach und nach die Abgeschiedenheit der Heideorte.
Berlin entwickelte sich mit seinen Randgemeinden wie Köpenick und Schöneweide
zu einem
Industriellem Zentrum. Grosse Mengen baumaterial wurden benötigt. Die
Nachbarorte
Rüdersdorf und Herzfelde wurden zu bedeutsamen Lieferanten von kalk und
Ziegelstein.
Um den Abtransport der Herzfelder Ziegelsteine auf dem Wasserwege zu
ermöglichen,
wurde im Jahre 1873.1875 der Abfluss Grünheider Seenkette Schiffbar
gemacht. Kurz
vor dem ersten Weltkrieg wurde zusätzlich der Löcknitzkanal gebaut. Er
gestattete Kiestransport
mit größeren Schiffen von der am Möllensee gelegenen Kiesgrube.
Diese Entwicklung führte zum Aufschwung des Schiffergewerbes in Grünheide.
Um 1900 gab es
im Ort etwa 70 Schifferfamilien. Wenn im Winter die arbeit ruhte, wurde
das traditionelle
schifferfest gefeiert. Schon mit dem ersten Weltkrieg endete jedoch die
Schifferperiode.
Der Anschluss Erkners und Fürstenwalde 1882 an den Vorortverkehr sowie
die Eröffnung
des Dampferverkehr s um 1880 auf den umliegenden Gewässern leitete über
die Entdeckung
der Seen- und Waldlandschaft als Erholungsgebiet besonders für die
Berliner.
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Von Jahr zu Jahr kamen immer mehr Menschen, um zu baden und zu wandern.
In kurzer Zeit entstanden Hotels und Gaststätten, deren Zimmer in den
Sommermonaten
vor allem an Angehörige der wohlhabenden Schichten vermietet wurden.
Zu Beginn des 20.Jahrunderts kauften zahlreiche Berliner Großkaufleute
und Unternehmer
Grundstücke im Ort, auf denen sie ihre Villen und Landsitze errichteten.
Die
landschaftlich schöne Lage veranlasste
aber auch Künstler und Schriftsteller,
Grünheide als Sommerfrische und Wanderziel zu wählen. Hier suchten und
fanden Erholung
Gerhart Hauptmann, Wilhelm Bölsche, Ernst Toller und Bert Brecht.
Der Dramatiker Georg Kaiser wohnte von 1921 bis zu seiner Immigration 1938
in Grünheide.
Nach dem ersten Weltkrieg war ein Verschönerungsverein bestrebt dem Ort
ein
ansprechendes Aussehen zu geben. In verschiedenen Werbeschriften bemühte
er sich um
den Besuch von Gästen.
Seit
1934 wurde ein Heimatfest gefeiert.
Mit ihm wollte man den Heimatgedanken fördern und Gäste werben.
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Grünheide hat seit
1934 das Recht, ein Wappen zu führen.
Es zeigt auf grünem Grund die an der Löcknitz auch heute
noch vorkommende europäische Sumpfschildkröte.
Während die grüne Farbe auf Heide, Wald und Wiesen
hinweist, versinnbildlichen die blauen Wellenlinien
die acht Gewässer der Grünheider Landschaft.
Werlsee - Peetzsee
- Möllensee - Kiessee
- Priestersee-
Heidereutersee - Löcknitz
- Mielenz
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